Vom Tierheim in die Familie
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Holla, ich bin Nova

Laut Impfausweis eine echte Majorera

So nennen sich die Einwohnerinnen von Fuerteventura und auch Bardinas, als die Hütehunde der Canaren, werden so genannt.

Endlich darf ich hier auch mal was sagen!!!

Das Licht der Welt erblickte ich Ende 2006 auf Fuerteventura, Anfang 2007 kam ich in die Obhut der „Tierhilfe Fuerteventura e.V.“ und von dort dann auf eine Pflegestelle. Dort musste ich nach ungefähr 10 Monaten ganz schnell weg, da man mir vorwarf, ich hätte das Kind von Freunden gebissen und der neue Vermieter wollte so einen „Killer“ nicht im Haus haben.

Eines Tages sind wir mit dem Auto von einem Kumpel meiner Pflegeherrchen losgefahren und haben dann irgendwo an einem Parkplatz gehalten. Da kam eine fremde Frau auf mich zu, die mir überhaupt nicht geheuer war und auch noch nach fremden Hunden roch. Ich habe dann auch gleich kund getan, dass mir dieser „Frontalangriff“ überhaupt nicht gefällt.

Die Frau hat sich aber nicht abschrecken lassen und ganz in guter Hundemanier im Bogen um mich rum und hat sich dann ganz klein gemacht. Da musste ich dann doch mal gucken, was es so zu entdecken gibt….

Kurz darauf holte sie dann die Kollegen aus ihrem Auto, die ich schon gerochen hatte. Auch die haben mir Angst gemacht, aber das zeige ich auch hier nicht, sondern tu lieber so, als wär’ ich total mutig und unerschrocken, Angriff ist schließlich die beste Verteidigung…

Die beiden haben sich aber überhaupt nicht beeindrucken lassen, so haben wir uns dann ausgiebig beschnüffelt und für OK befunden. Die Menschen haben noch ein wenig geredet, dann hat die da noch fremde Frau mich an die Leine genommen und ich sollte in das fremde Auto einsteigen. Mein Pflegeherrchen hat mir gut zugeredet und mich mit sanftem Druck in den Kofferraum befördert.

Aber was für ein Schreck, die beiden Kollegen sind ebenfalls zu mir in den Kofferraum gestiegen und dann ging auch noch die Klappe zu….

Irgendwann sind wir dann zu einem Haus gekommen, da wartete schon ein fremder Mann, die angebotenen Leckerchen konnte ich vor lauter Aufregung gar nicht fressen. Ich bin dann erst einmal los und habe die „Lage gechecked“. Ich war in einem Haus mit Garten, die Kollegen und die Fremde Frau wohnten offensichtlich auch dort und ich sollte nun wohl ebenfalls dort bleiben…

Nach ein paar Tagen wusste ich, dass es sich bei Onkl und Tante um die neuen Dosenöffner handelte. Die jedoch waren wohl überhaupt nicht glücklich mit einigen meiner „Macken, die ich mir doch nur zum reinen Selbstschutz zugelegt hatte…

Von Stund an durfte ich nicht mehr pöbeln, wenn sich fremde Hunde nährten, ich durfte „Feinde“ im Freilauf nicht mehr mit vollem Körpereinsatz verjagen und auch Kaninchen und anders Wild sollten eigentlich für mich tabu sein….

Fremde Hunde sind mir mittlerweile TOTAL egal...

...außer es kommt mal einer, den ich voll blöd finde ;-)

Kaninchen sind mir ebenfalls TOTAL egal...

...(solange Frauchen guckt) *flöt*

Beim Thema Urlaub kann ich mich Psycho und Chaka übrigens nur voller Begeisterung anschließen…. Strandlaufen ist toll, Baden ist auch toll, Fährten schnüffeln im Naturschutzgebiet ist ebenfalls toll. In Höhlen kriechen macht Spaß und Fangostrümpfe sehen lustig aus

Ansonsten hat man mir erklärt, erst war ich nur auf Probe im neuen Zuhause. Weil ich aber so ein “liebes, nettes, braves, und folgsames Mädchen bin”, darf ich nun ganz bei Onkel und Tante wohnen bleiben...

Tja, so geht das. Oder besser – so schnell vergehen etwas mehr als 10 Jahre und gerne erinnere ich mich an viele tolle Ausflüge und Urlaubsreisen mit meinem Rudel, da passiert es plötzlich und unerwartet.

Gestern war die Welt für uns alle noch in Ordnung und heute fühle ich mich irgendwie komisch. So schwach uns irgendwie kraftlos, so kraftlos, dass ich plötzlich umgefallen bin. Meine Dosenöffner sind natürlich sofort mit mir in die Tierklinik gefahren, wo man ihnen mitteilte, dass sich da ein großer Milztumor befindet an dem ich zu verbluten drohe. Ich weiß zwar nicht was das alles zu bedeuten hat, aber irgendwie wurde mir plötzlich ganz warm ums Herz, als Herrchen und Frauchen mich ganz doll drückten. Komisch war auch, dass ich da in der Ferne etwas hörte und etwas roch, was mir total bekannt vorkam.

Ja, er war es wirklich! Mein alter Hundekumpel Psycho mit dem ich nun um die Wette laufen darf…